Presse: Tischtennis-Asse starten in 3. Bundesliga
TuS Celle 92 erwartet zum Auftakt Füchse Berlin / Debüt für Chilenen Eusebio Vos (Bericht CZ vom 05.09.2024)

Foto: Michael Schäfer (CZ vom 05.09.2024)
- 05.09.2024
Die lange Punktspielpause ist endlich vorbei: „Wir freuen uns richtig, dass es losgeht – und dann gleich mit einem Heimspiel. Besser geht‘s nicht“, sagt Lennart Wehking. Der Spielertrainer der Tischtennis-Asse des TuS Celle 92 fiebert wie seine Mitspieler dem Auftakt in der 3. Bundesliga Nord am Samstag, 7. September, 14 Uhr, entgegen. Dann sind die Füchse Berlin zu Gast in der Sporthalle in der Carstensstraße.
Die Reinickendorfer haben die vergangene Saison als Vorletzter abgeschlossen und sich mit zwei russischen Spielern verstärkt, um nicht wieder in Abstiegsnöte zu geraten. Die Celler kommen als ungeschlagenen Aufsteiger aus der Regionalliga Nord hoch. „Ich erwarte ein interessantes Duell, in dem wir aber gleich klarmachen wollen, dass wir die Qualität haben, in dieser Klasse zu bestehen. Viel Zeit, um uns zu akklimatisieren haben wir nicht“, so Wehking. Das primäre Ziel sei es, sich auch als Neuling „möglichst schnell aus dem Dunstkreis der Abstiegskandidaten zu verabschieden“, so der 39-jährige frühere Zweitligaspieler.
Ein bisschen entspannter kann Celle die Aufgabe angehen, weil sich der SC Buschhausen vor der Saison zurückgezogen hat. Der Klub aus der Nähe von Oberhausen steht damit als einer von zwei Absteigern fest. Aber auch mit dem Blick auf die restliche Konkurrenz bleibt Wehking gelassen: „Es gibt nicht viele Gegner, gegen die wir chancenlos sind“, ist er überzeugt. Am ehesten vielleicht der amtierende Vizemeister Oldenburger TB. Und auch Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt aus der Weststaffel sieht Linkshänder Wehking, der jüngst aus Köln nach Berlin umgezogen ist, aber weiterhin in Hildesheim arbeitet, eher in oberen Tabellengefilden. „Es kommt aber immer darauf an, mit welchem Kader die Gegner antreten“, so Celles Nummer eins.
Verstecken müssen sich die Celler nicht. Mit Wehking und Nils Hohmeier, der nach seiner Rückkehr vom Bundesligisten TTC Grenzau nach Celle vor einem Jahr erneut das obere Paarkreuz komplettiert, ist TuS 92 an den Spitzenpositionen sehr gut aufgestellt. Wehking selbst gelang in der vergangenen Saison das Kunststück, alle seine 32 Einzel sowie alle 16 Doppel an der Seite von Hohmeier zu gewinnen.
Um den 26-jährigen Hohmeier weiterhin einzusetzen, scheut der Verein übrigens keine Mühen: „Nils ist gerade nach Dublin gezogen und studiert dort ein Jahr lang Management“, berichtet Wehking. Für die Ligaspiele wird der gebürtige Einbecker extra eingeflogen. „Terminlich passt das“, so Wehking.
Ein neues Gesicht werden die TuS-Fans an Position drei kennenlernen: Mit Eusebio Vos aus Chile hat Celle einen ambitionierten 20-Jährigen von Union Salzgitter verpflichtet, der unter Vollprofibedingungen Tischtennis spielt. „Eusebio ist wahnsinnig schnell und verfügt zudem über ein flexibles Spiel und eine hohe Spielintelligenz. Er hat ein riesiges Entwicklungspotenzial, vielleicht geht er bei uns durch die Decke“, sagt Teammanager Jens Rothert-Schnell über den Südamerikaner.
Weiterer Vorteil: Vos ist Linkshänder, dadurch hat Celle gleich zwei Doppel mit einer Links-Rechts-Kombination, wenn der Chilene mit Rajat Hubli (38) oder Jannik Xu (24) antritt. „Beide werden in etwa zu gleichen Anteilen spielen, Jannik ist zudem in der 2. Herren in der Oberliga gemeldet“, erklärt Wehking. Nachdem der letztjährige Trainer Marius Max sich nun verstärkt im Jugendbereich engagiert, agiert Wehking in Doppelfunktion als Spielertrainer. „Ich spüre keine zusätzliche Belastung. Nils und ich gingen letztes Jahr auch schon voran. Das gegenseitige Coaching ist ohnehin üblich“, sagt er.
Text: CZ am 05.09.2024 – Heiko Hartung
Foto: CZ am 05.09.2024 – Michael Schäfer