Presse: Das rote Stirnband ist sein Markenzeichen: Deniz Aydin ersetzt Spitzenspieler Lennart Wehking bei Tischtennis-Drittligist TuS Celle 92 / Michael Khan Orhan kehrt zurück (Bericht CZ vom 26.03.2025)

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- 26.03.2025
Das nennt man frühzeitige Planungssicherheit: Die Tischtennis-Saison in der 3. Bundesliga geht gerade in ihre heiße Endphase, da richtet sich der Fokus bei den Verantwortlichen des TuS Celle 92 schon auf die kommende Spielzeit. „Nachdem klar war, dass wir mit Lennart Wehking und Jannik Xu zwei Abgänge haben werden, mussten wir handeln“, sagt Jens Rothert-Schnell, Teammanager der Celler, die als Aufsteiger vor ihrem letzten Spiel (12. April bei TTS Borsum) auf dem besten Weg sind, die Vizemeisterschaft hinter Oldenburg einzufahren.
Jetzt kann Rothert-Schnell Vollzug vermelden: Mit Deniz Aydin kommt ein Ersatz für Spitzenspieler Lennart Wehking (39), der TuS 92 nach zwei erfolgreichen Jahren in Richtung des derzeitigen Ligakonkurrenten Füchse Berlin verlassen wird. Mit Michael Khan Orhan kehrt ein Spieler zurück, der für TuS 92 bereits in der Regionalliga an der Platte stand. Er kommt für Xu, der nach mehr als sieben Jahren in Celle beim Landesligisten Hannover 96 eine neue Herausforderung als Spielertrainer sucht.
Aydins Markenzeichen ist das rote Stirnband: „Das trage ich öfter“, sagt der 38 Jahre alte gebürtiger Berliner mit türkischen Wurzeln, der sich selbst als „sehr offensiven Spieler“ charakterisiert. Aydin war dreimal in Folge (2010 bis 2012) Norddeutscher Meister. Bei den Deutschen Meisterschaften 2013 gewann er eine Bronzemedaille im Doppel, spielte auf der World Tour für Deutschland bei den German Open.
„Wir hätten Lennart gerne behalten, respektieren aber seine Entscheidung“, so Rothert-Schnell. Wehking hat seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt, wechselt aus familiären und beruflichen Gründen. Aydin könne den Abgang jedoch kompensieren. „Er hat mächtig viel Erfahrung und kann eine Halle mitreißen. Deniz pusht sich selber, gibt 100 Prozent am Tisch und verfügt über eine gesunde Griffigkeit“, schwärmt der 57-Jährige. „Ob er für uns an Position eins oder zwei hinter Eusebio Vos antritt, wird sich zeigen.“
Auf Aydins Stationen als Profispieler bei den Zweitligisten SV Siek und Hertha BSC folgte ein fünfjähriges Engagement beim Berliner Drittligisten TTC Düppel. Seit dieser Saison schlägt Aydin für den TTC Lugau in der Regionalliga Süd auf. Dabei blickt der Angriffsspieler bei 14 Einsätzen auf eine 19:9-Einzelbilanz. Der aktuelle Tabellenfünfte wird sich laut Aydin jedoch aus der Klasse zurückziehen.
In Celle wird der Angestellte eines Energiekonzerns wieder eine Liga höher antreten. „Es hat sich beim ersten Kontakt gleich richtig angefühlt. Ich kenne die Celler Verantwortlichen seit vielen Jahren, habe schon mehrmals gegen den TuS 92 gespielt. Bis auf Vos kenne ich auch meine künftigen Mitspieler. Das sind supernette Jungs“, so Aydin, der seinen Lebensmittelpunkt in Berlin behalten und zu den Spielen anreisen wird.
Als ältester Akteur des Teams soll er gemeinsam mit Nils Hohmeier (27), der nach seinem Studium in Dublin wieder in die Heimat zurückkehrt, die Führungsrolle übernehmen. Den Cellern ebenfalls erhalten bleibt Rajat Hubli (37). Mit dem ebenfalls in Berlin lebenden gebürtigen Inder wird Aydin gemeinsam trainieren.
Bei den Saisonzielen hält sich Aydin zurück: „Wir sind ein gutes Team, wissen aber noch nicht, welche Spieler bei der Konkurrenz auflaufen. Wichtig ist, dass wir uns gut verstehen, dann ist vieles möglich“, sagt der Neuzugang. Und Teammanager Rothert-Schnell ergänzt: „Wir haben nicht den Druck, das aktuelle Saisonergebnis zu übertreffen. Wir wollen ein fester Bestandteil der 3. Bundesliga bleiben. Falls wir wieder oben mitspielen, umso schöner.“
Michael Khan Orhan soll in der zweiten TuS-Mannschaft in der Oberliga an Position eins spielen und bei Bedarf als etatmäßige Nummer fünf auch im Drittligateam zum Einsatz kommen. Der 24-Jährige trug von 2021 bis 2023 schon einmal das Trikot der Allerstädter und spielt aktuell bei MTV Eintracht Bledeln, dem Ligakonkurrenten der Celler Bundesligareserve.
Der Abgang von Jannik Xu zu 96 stößt hingegen nicht überall beim TuS 92 auf Verständnis. Das Leistungsvermögen des 24-Jährigen liegt deutlich über den derzeitigen Anforderungen seines vier Klassen tiefer antretenden neuen Klubs.
Text: CZ am 26.03.2025 – Heiko Hartung
Foto: CZ am 26.03.2025 – privat