Die Tischtennis-Abteilung kurz vorgestellt
Video-Trailer über die Abteilung 2017 (Logo anklicken!)
Die Tischtennisabteilung …
- wurde im März 1946 ins Leben gerufen,
- hat zurzeit knapp 110 Mitglieder, davon rd. 90 Aktive und rd. 25 aktive Kinder und Jugendliche, die von mehreren lizenzierten Übungsleitern geschult werden,
- bildet seit der Saison 2022/23 mit dem VfL Westercelle eine Spielgemeinschaft; acht Erwachsenen- und fünf Jugend-/Schülermannschaften nehmen am Spielbetrieb teil,
- stellt seit Jahrzehnten die ranghöchste Mannschaft des Kreises Celle. Ihre Hochzeit erlebt die erste Mannschaft in den Jahren
– 1968/69 in der Norddeutschen Oberliga (damals die 2-höchste deutsche Klasse)
– 2010/11 und 2011/12 in der 2. Bundesliga Nord,
– 2012/13 bis 2015/16 in der Regionalliga Nord,
– 2016/17 und 2017/18 in der neu eingerichteten 3. Bundesliga Nord,
– 2018/19 und 2020/21 in der eingleisigen 2. Bundesliga,
-ab 2020/21 in der Regionalliga Nord.
Alle Tischtennisfreunde der Region erhalten damit ein außergewöhnliches Angebot, Spitzenleistungen live zu erleben. - bietet darunter von der Bezirksliga bis hinab in die Kreisklassen für Spieler unterschiedlicher Leistungsstärke der entsprechende Rahmen.
- unterhält bereits seit 1995 eine eigene Gruppe von etwa 20 Hobby-/Freizeitspielern, die sich mit viel Spaß und ohne Wettkämpfe sportlich betätigen. Tischtennis als Ausgleich zum Alltagsstress – eine tolle Sache.
Faszination mit der kleinen, weißen Kugel
Es ist März 1946. Drei Männer machen eine Tischtennisabteilung auf: Walter Mahlenfeld, Herbert Reiter und Siegfried Leutritz. Doch es fehlt an so vielem, an Bällen und Platten zum Beispiel. Heino Föge, Rudi Bock, Werner Mursa machen die ersten Trainingsschläge. Das Angebot: Ausgleichssport für alle. Herbert Reiter, in jenen Tagen Dipl.-Ingenieur ohne Verwendung, weiß, wie man das macht. Er ist ein Magnet und schnell wird klar, diese Abteilung wird einmal eine Hochburg.
Hamburg, den 1. August 1947Harald Happe Haushaltswaren und Küchengeräte (24a) Hamburg 20Herrn Herbert Reiter Altenhagen 12 Kreis CelleBetr.: Tischtennisbälle Sehr geehrter Herr Reiter! Ihr Schreiben vom 20.7.1947 gelangte in meinen Besitz. Mein Fabrikant sagte mir eine erste Teillieferung für den Monat August zu. Da ich für meinen Wagen nur ein Permit bis 80 Klm. habe, könnte ich ihnen die Bälle, wenn diese hier eintreffen, bis Lüneburg fahren, von wo Sie diese dann abholen müßten. Geben Sie doch bitte eine Adresse in Lüneburg auf. Ferner bitte ich in diesem Falle um Zusendung von 40 Liter Benzinmarken, da ich diese Menge verfahren werde. Ich werde Sie für 5000 Bälle vormerken. Ich schreibe Ihnen jedoch vorher rechtzeitig und sehen Sie doch dann auch zu, daß Sie dann verpflegungsmäßig etwas zur Hand haben, da es hier in der Großstadt, wie Sie ja wohl auch wissen, schlecht damit bestellt ist. Bis zur nächsten Nachricht zeichne ich Hochachtungsvoll gez. Harald Happe |
Mit der Abteilung wächst die Leistung. 1950 zählt die Abteilung bereits sieben Mannschaften. Aushängeschild sind die Damen, sie spielen mit Göbel, Husen, Naaf, Conrad, Skindoris und Thoß in der Norddeutschen Oberliga. Ein Mädchen macht groß Karriere: Marlies Skindoris. Ihr Trainingsfleiß führt sie 1950-1952 mit 16 Jahren zu höchsten Erfolgen: Niedersachsenmeisterschaft und Deutsche Junioren-Vizemeisterschaft. Ähnlich erfolgreich ist fast 30 Jahre später das Urgestein Waltraut Gelbhaar, die es im „hohen“ Tischtennisalter als Seniorin noch schafft, Deutsche Meisterin zu werden.
Seit den 50ern stellt TuS Celle durchgehend die am höchsten spielende Herrenmannschaft aus dem Kreis Celle. 1956, zehn Jahre nach der Gründung, übernimmt ein junger Mann im „zarten“ Alter von 17 Jahren die Abteilung. Mit Wilhelm Föge als Abteilungsleiter und aktivem Spieler beginnt die Renaissance. Unter seiner Führung gibt es nacheinander den Aufstieg der 1. Herrenmannschaft: 1961 in die 1.Verbandsliga, 1966 in die Landesliga und 1968 als Höhepunkt schließlich in die Norddeutsche Oberliga, die damals zweithöchste deutsche Spielklasse. Namen wie Willi Demuth, Heinz Fischer, Klaus Homann, Wilhelm Knoop, Reinhard Weise, Wilhelm Föge und viele andere strahlen in den 60er bis in die 80er Jahre hinein Glanz aus und sind weit über die Celler Grenzen hinaus ein Begriff. Unvorstellbare 45 Jahre leitete Wilhelm das Tischtennis-Flagschiff des Kreises Celle, bis er es im Jahre 2001 als „lebendes Denkmal“ an jüngere Hände übergibt.
Trotz zwischenzeitlicher Rückschläge gelingt es immer wieder, eine gute und erfolgreiche 1. Mannschaft auf die Beine zu stellen. Verjüngt, verändert spielte man zwischen 1996 und 2001 in der Norddeutschen Oberliga. Der Leistungsträger in diesen Jahren war Andreas Gerow. Ab der Serie 2001/02 kämpfte sich die 1. Mannschaft von der Verbandsliga Niedersachsen über die Oberliga 2003/04 und in der Saison 2005/06 mit ihrem nochmaligen Aufstieg in die Regionalliga Nord. Wesentlichen Anteil daran hatte zweifelsohne der überragende Spitzenspieler Sascha Nimtz.
Nach vier Jahren Regionalliga gelang in der Saison 2009/10 der ganz große Coup, Alexander Huuk, Lars Petersen, Richard Hoffmann, Falko Turner, André Kamischke und Pascal Tröger schafften den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zwei Jahre konnten die Tischtennisfreunde der Region außergewöhnliches Spitzentischtennis live erleben. Hermann Mühlbach und Arne Hölter waren die Spitzenspieler dieser Zeit.
Auch wenn die 2. Liga sportlich gehalten wurde, mussten die Verantwortlichen für die Saison 2012/13 aus finanziellen Gründen die Mannschaft in die Regionalliga zurückziehen. So ging seit 2012/13 eine neue, junge Mannschaft an den Start. Seit der Saison 2015/16 noch einmal der Start in einer Klasse höher, der seit 2014/15 eingeführten 3. Bundesliga. Zum Aufstieg beigetragen haben Nils Hohmeier, Yannick Dohrmann, Björn Ungruhe, Tobias Hippler, Nicklas Matthias, Tim Fricke, Falko Turner, Tobias Körnig und André Kamischke. 2018, im 3. Jahr der 3. Bundesliga dann erneut der Sprung und Aufstieg in die 2. Bundesliga. Aus diesen Jahren sind hervorzuheben: Philipp Floritz, die Nr. 17 der deutschen Rangliste, Fedor Kuzmin, Tobias Hippler, der deutsche Jugendmeister 2016 und Nils Hohmeier, deutscher Jugendvizemeister 2016. Beide zusammen wurden 2016 auch Deutsche und Europa-Jugendmeister im Doppel. 2018. Dabei war ein weiterer Jugendlicher, Cedric Meissner, der Gold mit der deutschen Mannschaft bei der Jugend-Europameisterschaft 2017, Silber im Doppel mit seinem schwedischen Partner Soderlund und 2018 die Deutscher Jugendmeisterschaft im Einzel und Vizemeisterschaft im Doppel gewann.
Und wieder nach zwei Jahren, nach der Saison 2019/20 mussten die TuS-Verantwortlichen akzeptieren, dass die 2. Bundesliga nicht mehr zu finanzieren war. Den „jungen Wilden“ der Vorjahre konnte die 2. Liga nicht mehr geboten werden und so war der logische Schritt der Rückzug in die Regionalliga Nord. Dort soll nun mit einer neuen, jungen und hungrigen Mannschaft ein Neuanfang gestartet werden.
„Vater“ dieser erfolgreichen letzten Jahre seit 2008/09 war Teammanager Dieter Lorenz. Mit Herzblut und Engagement hat er sich um Mannschaft, Verträge, Organisation der Punktspiele, Auswärtsfahrten, Betreuung der Schiedsrichter, Sponsoring, Vorstands- und Verbandsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und mehr gekümmert. Ihm gilt Dank und Anerkennung, ihm haben wir das Erlebnis solch hochklassigen Tischtennis zu verdanken.
Seine Aufgaben haben ab Saison 2022/33 Jens-Rothert Schnell für den Bereich Sponsoring und Marius Max für den Spielbetrieb übernommen. Ihr aktuelles Ziel: Aufstieg in die 3. Bundesliga.
Tradition bei TuS hat seit vielen Jahren, dass auch der weit überwiegende Teil der Aktiven in der eigenen Jugend aufgewachsen ist. Hier hat über 50 Jahre Herbert Gade Technik und Taktik vermittelt, seit 2018 hat Marius Max diese wichtige Aufgabe übernommen.
Wissenswertes, Kurzweil und viele Fotos bietet die Chronik und ihre Fortschreibung, die über die Geschichte der Tischtennisabteilung von der Gründung bis 2020 berichtet.
Nicht unerwähnt bleiben sollen in einem solchen Beitrag die Helfer im Hintergrund, ohne die eine Abteilung wäre wie ein Fußball ohne Luft. Nicht nur die Mitglieder des Vorstandes gehören hierzu, sondern alle, die sich im Laufe der Jahre eingebracht haben: Viele Aufgaben gilt es zu erledigen: Jugendarbeit, Hobbygruppe, Betreuung des Internetauftritts, Sponsoring, Betreuung der 1. Herren, Mannschaftsführer, oder, oder, oder… . Ohne das Engagement Vieler wäre ein Vereinsleben nicht möglich.
Für viele Menschen ist die Tischtennisabteilung des TuS Celle in all den Jahren ihres Bestehens eine Einrichtung persönlicher Begegnungen gewesen. Es wird hoffentlich noch lange eine Gemeinschaft sein, in der sich Kameraden und Freunde in ihrer Freizeit treffen, gemeinsam ihren Sport betreiben, lachen, schimpfen, meckern, loben und dann und wann auch kräftig feiern.