Regionalliga: 7:3 Sieg in Siek unter kuriosen Umständen

14.03.2023

SIEK. Die Vorentscheidung fiel im Prinzip schon vor dem ersten Ballwechsel – und zwar zu Gunsten des Tischtennis- Regionalligisten TuS Celle 92. Gegner SV Siek wartete vergeblich auf seinen Topspieler Yansheng Wang, der im Stau steckte. Der Deutsch-Chinese schaffte es weder zum Doppel noch zu den anschließenden Einzeln, rechtzeitig an der Platte zu stehen. Somit blieb ihm bei seiner verspäteten Ankunft nur die Rolle des Zuschauers, „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt. Mit ihm, hätte es ganz anders laufen können“, erklärt TuSTrainer Marius Max nach dem 7:3-Erfolg seiner Schützlinge im hohen Norden. Die Blau-Gelben kletterten durch diesen Sieg in Siek auf Platz vier in der Tabelle. In den drei noch verbleibenden Spielen gegen MTV Eintracht Bledeln sowie bei TSV Bargteheide und bei SV Union Salzgitter wollen sie sich nun noch einmal beweisen. „Wir werden noch einmal Vollgas geben, schauen dabei aber nicht zu sehr auf die Tabelle. Gerade am Ende der Saison gibt es oft die merkwürdigsten Ergebnisse“, erläutert Max. Für die Celler wäre Rang drei als bestmögliche Platz.

Doch nicht nur die Schleswig-Holsteiner hatten Personalprobleme. Bei TuS fehlte erneut Laurin Strub wegen seiner Verletzung am Sprunggelenk. Dadurch konnte der durch seine anhaltenden Rückenbeschwerden geplagte Jannik Xu nicht geschont werden und musste sowohl im Einzel als auch Doppel ran. „Durch seine eingeschränkte Beweglichkeit hat er vor allem Probleme auf der Vorhandseite. Und natürlich nutzen das die Gegner aus“, schildert Max.

Allerdings kam den 92ern zugute, dass Siek durch den Ausfall von Wang den nach einer Verletzung ebenfalls noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte befindlichen Michael Zibell einsetzen musste. So kam es zum „Duell der Versehrten“ zwischen Xu und Zibell, dass der Celler mit 11:9 im fünften Satz für sich entschied. „Das war schon ein seltsamer Anblick. Beide haben hinterher gesagt, dass da Not gegen Elend gespielt hätte, weil es kaum vernünftige Ballwechsel gab“, berichtet Max. Im Doppel zusammen mit Arne Hölter sowie in seinem zweiten Einzel gegen den Jugendspieler Max Westphal, den er unter normalen Umständen wohl sicher bezwungen hätte, musste Au allerdings seinem lädierten Rücken Tribut zollen und verlor. BR Dafür ließ Hölter aber im oberen Paarkreuz nichts anbrennen und gewann seine beiden Duelle jeweils in drei Sätzen. Celles Nummer eins war in diesen Spielen sogar unterfordert. a Im unteren Paarkreuz hat Rajat Hubli seine gute Form trotz seines Indien-Trips konserviert. Er behielt eine weiße Weste und siegte sowohl im Doppel zusammen mit Michael Khan Orhan als auch in seinen beiden Einzeln gegen Defensivkünstler Matthias Bluhm in fünf sowie gegen Mulid Kushov in drei Sätzen. Auch Orhan erfüllte sein Soll und behielt gegen seinen Lieblingsgegner Kushov, gegen den er noch nie verloren hat, erneut die Oberhand. Seine Niederlage gegen Bluhm fiel nicht weiter ins Gewicht, weil TuS zu diesem Zeitpunkt schon als Sieger feststand. „Rajat und auch Michael sind derzeitig beide gut drauf und punkten verlässlich. Unterm Strich war unser Sieg verdient, auch wenn Siek natürlich Pech hatte”, meint Max.

SV Siek TuS Celle 92 3:7.
Michael Zibell/ Mulid Kushov Arne Hölter/Jannik Xu 11:5, 11:9, 3:11, 8:11, 11:6; Max Westphal/Matthias Bluhm Rajat Hubli/Michael Khan Orhan 8:11, 8:11, 8:11; Westphal Xu 3:11, 11:5, 11:7, 11:8; Zibell Hölter 3:11, 10:12, 4:11, Kushov Orhan 3:11, 11:13, 11:7, 11:5, 9:11; Bluhm Hubli 10:12, 11:6, 11:7, 4:11, 3:11; Westphal Hölter 5:11, 7:11, 5:11; Zibell Xu 5:11, 14:12, 4:11, 11:6, 9:11; Kushov Hubli 7:11, 14:16, 5:11; Bluhm Orhan 11:6, 11:8, 7:11, 11:9.

Text: CZ 14.03.2023 – Oliver Schreiber
Foto: Herbert Gade