TuS I mit erstem Sieg in der 3. Bundesliga Nord

Es deutete sich nach den vergangenen, durchaus viel versprechenden Auftritten an, doch dass die Herzogstädter den ersten doppelten Punktgewinn in der laufenden Saison der 3. Bundesliga mit einem 6 : 0 (!!) Heimsieg einfahren sollte, glaubten wohl selbst die größten Optimisten nicht.

Gegen die Bundesligareserve des TTC Schwalbe Bergneustadt, ebenso wie die Herzogstädter eines derjenigen Teams, die um den Klassenerhalt zittern müssen, ließen die Schönemeier-Bubis von Beginn an keinerlei Zweifel aufkommen, wer „Herr im Hause“ ist. Ohne Cheftrainer Schönemeier, der beruflich verhindert war, sorgten die erfolgreichen Doppel bereits für die Vorentscheidung! Dohrmann/Mircea, inzwischen ein für jeden Gegner nur schwer zu bezwingbares Doppel, setzten sich letztlich souverän mit 3:1 gegen Broda/Duda durch. Manager Dieter Lorenz: „Es macht einfach Spaß, den beiden Jungs zuzuschauen; Yannick und Alex harmonieren perfekt miteinander – eine Kombination, auf die wir bauen können!“ Auch Hohmeier/Hippler gewannen ihr Spiel gegen Kushov/Scheffzik, mussten aber hierfür hart arbeiten, bis am Ende ein ganz knapper 3:2 Erfolg zu Buche stand. An diesem Erfolg hatten die begeistert mitgehenden knapp 90 Fans einen nicht geringen Anteil.

Mit dieser 2:0 Führung im Rücken spielten die beiden Youngster im Team ganz groß auf: Hohmeier, noch mit dem Selbstbewusstsein seiner zwei Einzelsiege vom vergangenen Wochenende gegen Seligenstadt, besiegte den deutschen Einzelmeister des Jahres 1994, Vladislav Broda mit 3:1. Nicht das beste Spiel von Nils, aber eines, das er aufgrund seiner inzwischen vorhandenen taktischen Flexibilität und seiner positiven Spieleinstellung gewann. Ob dies im vergangenen Jahr der Fall gewesen wäre, wagt der Unterzeichner zu bezweifeln. Dies spricht für die gereifte Persönlichkeit des Abiturienten.

Spielerisch in bestechender Form präsentierte sich am Nebentisch Tobi Hippler. Gegen den ehemaligen russischen Nationalspieler Kushov, ein mit allen Wassern gewaschener Taktik-Fuchs, Mircea-2015-6beherrschte Hippler das Spiel nach verlorenem ersten Satz fast nach Belieben – das 3:1 war der verdiente Lohn. Nun glaubten in der Halle sicherlich nur die allerwenigsten, dass für TuS noch etwas anbrennen könnte. Und es brannte nichts mehr an:

Alex Mircea gelang mit einem überzeugenden 3-0 Sieg sein erster Einzelsieg im Dress der Herzogstädter – kein Wunder, besuchte Alex doch in der vergangenen Woche einen Lehrgang in Hannover und wurde individuell von Schönemeier trainiert und in zahlreichen Gesprächen auch mental gestärkt. Dohrmann, in der Liga inzwischen ein richtig „Guter“ im unteren Paarkreuz, spielte solide und besiegte den jungen Scheffzik mit 3:1. Manch Zuschauer rieb sich die Augen: Zwei Stunden Spielzeit und das Match war bereits vorbei. Aber: dies ist Realität! TuS Celle ist auf dem Vormarsch.

Abschließend der diesmal als Coach fungierende Niklas Matthias zum Spiel: „Das Soll für die Hinrunde ist fast schon erfüllt, aber wir können auch gegen stärker eingestufte Mannschaften durchaus etwas machen – wir bleiben dran.“ Diesen doch recht optimistischen Satz konnte der Unterzeichner dem sichtlich gelösten Matthias beim quasi ritualisierten Essen (Pizzeria Primavera) entlocken.

Der nächste Prüfstein kommt Ende November gegen den absoluten Top-Favoriten auf den Aufstieg, den 1. FC Köln.

 

Text:   Björn Ungruhe         – 25.10.2015

Foto:   Herbert Gade