Rückblick auf die Saison 2015/16

Sportlich gibt es über die abgelaufene Saison wenig Außergewöhnliches zu berichten – fast alles lief wie prognostiziert, mit kleinen Ausreißern nach oben oder unten. Aber es kommt wie immer auf die Betrachtungsweise an. Für den Einen ist der Klassenerhalt ein toller Erfolg, für den Anderen eine Saison zum Vergessen.

 Abenteuer 3. Bundesliga für TuS I
Das Abenteuer lockte und weil der letztjährige Regionalligameister Borsum und auch der Zweite Bolzum nicht aufsteigen wollten, nahm TuS die Möglichkeit war, in der ein Jahr zuvor neu eingerichteten 3. Liga zu spielen. Die gravierende Änderung: Es wird nicht mit sechs, sondern mit vier Spielern angetreten. Das wiederum brachte einen personellen Umbruch mit sich. Das Herzstück der Mannschaft bildeten die beiden Jugendnationalspieler, der 17-jährige Nils Hohmeier und der 16-jährige Tobias Hippler, zusammen mit Yannik Dohrmann (22) und dem Zugang Alexandru Mircea (19). Als Unterstützung für Coach Frank Schönemeier und zugleich als „Stand-by“-Spieler standen außerdem Björn Ungruhe und Nicklas Matthias zur Verfügung.

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Die Mannschaft v.l.:

Nils Hohmeier

Alexandru Mircea

Nicklas Matthias

Coach Frank Schönemeier

Yannick Dohrmann

Björn Ungruhe

Tobias Hippler

 

Lorenz

Teamchef

Dieter

Lorenz

 

 

 

Klar war, dass die junge Mannschaft eine Menge Lehrgeld würde zahlen müssen, aber mit der Überzeugung, dass sie sich weiterentwickeln und steigern wird. Wenngleich das erste Spiel gegen den SV Brackwede hoch mit 1:6 verloren wurde, so war man gegen Bad Hamm nur äußerst knapp 4:6 unterlegen. Sorgenkind in diesem Spiel und wie sich zeigen sollte auch über die ganze Saison war Mircea. In Rumänien unter den Top 12 seines Landes, konnte er die erhofften Erwartungen leider nicht erfüllen. Es folgte ein 5:5 Unentschieden auswärts gegen Seligenstadt und dann der erste Sieg im Heimspiel gegen Schlusslicht TTC Bergneustadt – und das überaus deutlich mit 6:0 (!). Bei diesen drei Pluspunkten bliebe es dann auch in der Hinrunde und man überwinterte auf dem Relegationsplatz acht.
Die Rückrunde verlief ähnlich der Hinrunde, ansehnlich und teilweise richtig gut mitgespielt, aber nichts Zählbares. Mit etwas mehr Glück wären im gesamten Saisonverlauf durchaus drei weitere Unentschieden möglich gewesen. Im vorletzten Spiel hoffte man wieder auf einen Punkt gegen den TTC Seligenstadt, der dann aber mit stärkster Truppe anreiste. 3:6 hieß es zum Schluss, wenngleich mehr drin war. Im letzten Spiel ging es auswärts gegen den unmittelbaren punktgleichen Tabellennachbarn Bergneustadt. Anders als im Hinspiel wogte es hin und her: Spiel für TuS, Spiel für Bergneustadt. Der Gastgeber führte vor dem letzten Einzel 5:4, bis dann Mircea den umjubelten 5. Punkt zum Unentschieden einfuhr. Damit war der Klassenerhalt 3. Liga nicht nur am grünen Tisch, sondern auch sportlich geschafft!

Tobias Hippler, der jüngste Celler, hat einiges an Erfolgen zu verarbeiten: Es begann in seinem 1. Jugendjahr (!) mit dem Gewinn der Top 48 Bundesrangliste der U18-Spieler und setzte sich mitHippler-Hohmeier-shakehands dem hervorragenden 3. Platz beim Top 12 Ranglistenfinale fort. Dann durfte er mit der Jugend-Nationalmannschaft zur WM in Frankreich, wo er mit der Mannschaft Platz sechs belegte und im Doppel mit Partner Schlie erst im Achtelfinale gegen die koreanische Paarung unterlag.
Für Nils Hohmeier lief es nicht ganz so rund wie er es erhofft hatte, trotzdem können sich seine Ergebnisse sehen lassen: Bezirksrangliste Herren Platz eins, Rang fünf (unter Wert) bei der Top 48 Bundesrangliste der U18-Spieler, dafür dann Rang zwei bei den Top 24 und Rang fünf bei der Endrangliste Top 12.
Bei der Landesmeisterschaft der Herren sprang für Tobias und Nils im Doppel noch der 3. Platz heraus. Beiden wurden für ihre herausragenden Leistungen bei der Ehrung der erfolgreichsten Sportler des Landkreises Celle von Landrat Wiswe gratuliert. Der Jahreshöhepunkt für beide kam dann mit der Deutschen Jugendmeisterschaft. Beide spielten sich über die Favoriten Xu und Engemann bis ins Endspiel und mussten gegeneinander antreten. Tobi dominierte mit 4:0! Nachdem sich auch beide zusammen sich noch den Titel im Doppel sichern, waren diese Meisterschaften zum Höhepunkt ihrer bisherigen Laufbahn geworden.

2H-2015-RR2. Herren – Bezirksoberliga Platz 5 – 20:20 Punkte
Spätestens mit der Saison 2011/12 wurde der Abwärtstrend der 2. Mannschaft sichtbar. Landesliga oder gar Verbandsliga war nahezu 20 Jahre der Anspruch, heute spielt sie Bezirksoberliga mit Abwärtstendenz. Waren die Prioritäten falsch gesetzt? Gemahnt hatte ich mehrfach, aber vielleicht nicht laut genug. Diese Negativentwicklung konnte in den jüngsten Jahren immer wieder kaschiert werden. Auch in der nun abgelaufenen Saison steht ja immerhin der 5. Platz in der Bezirksoberliga zu Buche. Zu verdanken ist das auch Björn Ungruhe (2 Einsätze) und Nicklas Matthias (5 Einsätze), die sich bereit erklärten, in den einigen Spielen der Rückrunde zu unterstützen. Es gelingt einfach nicht, sechs Spieler regelmäßig an den Tisch zu bringen – umso nötiger die Hilfe von Nicklas und Björn. Negativ dabei, dass der laufende Personalwechsel einer mannschaftlichen Geschlossenheit entgegensteht. So kamen allein in der Rückrunde 15 (!) Spieler zum Einsatz. Da ist eine Entscheidung vor allem der Aktiven zur zukünftigen Zielsetzung gefordert!

3. Herren – Bezirksliga Platz 10 – 0:36 Punkte
Der Abstieg war vorprogrammiert! Die Mannschaft hatte sich trotz deutlich personeller Schwächung entschieden, weiter in der Bezirksliga anzutreten. Null Pluspunkte, das ist schon deprimierend. Da wundert es nicht, dass in der kompletten Saison sogar 19(!) Spieler eingesetzt wurden. Dank an die Ersatzspieler für die nicht selbstverständliche Bereitschaft. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr wird.

4. Herren – Kreisliga Platz 2 – 26:6 Punkte4H-2015-HR
Auf den möglichen Aufstieg in die 2. Bezirksklasse hatte die Mannschaft verzichtet, Ziel war ein Platz im vorderen Mittelfeld der Kreisliga. Erfreulicherweise konnte der gesundheitlich angeschlagene Peter Klose unerwartet nahezu komplett durchspielen und Altmeister Wilhelm Föge lehrte mit einer 18:8 Bilanz seinen Gegnern das Fürchten. Hervorzuheben auch die Bilanzen von Peter Schaadt mit 20:3 und „Ersatzmann“ Albert tum Suden mit 10:1. So sprang zum Schluss Rang 2, der Relegationsplatz, heraus. Dort war gegen Eschede II allerdings nichts zu holen, zumal Spitzenspieler Klose zwangsweise in die dritte Mannschaft aufgerückt war und nicht dabei sein konnte.

5. Herren – 1. Kreisklasse Platz 7 – 12:20 Punkte
Ein Platz im Mittelfeld war Ziel, zum Schluss musste man aber froh sein, den Abstiegsplätzen knapp entronnen zu sein. Dass Hartmut Koch die komplette Saison gar keine und Tobias Dolberg krankheitsbedingt nur vier Einsätze hatte, war eine böse Überraschung. Zur Halbzeit fand man sich plötzlich mit 3:13 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Dann aber der Kraftakt und die Rettung. Mitentscheidend für war, dass zur Rückrunde Stefan Schinköthe und Nils Hunold als Verstärkung zur Verfügung standen und neun Punkte geholt wurden.

 

6.H-20156. Herren – 2. Kreisklasse Platz 7 – 10:22 Punkte
Nach dem Aufstieg in die 2. Kreisklasse war als Verstärkung Patrick Salomon aus der Siebten „eingekauft“ worden und der Klassenerhalt das ausgegebene Ziel. Nach einer eher schwachen Hinrunde wurden dann noch sieben Punkte gesammelt und punkgenau auf Platz 7 mit deutlichem 6-Punkte-Vorsprung auf den achten Unterlüß die Klasse gehalten. So spannend wollte es die Truppe um Heiko Schönemann wohl selbst nicht machen. Eine Stütze dabei Jugendersatz Artur Reimen mit einer 8: 5 Bilanz (oben/Mitte) in der Rückrunde.

 7. „Herren“ – 3.Kreisklasse Platz 8 – 3:25 Punkte
Nun hat es die Mannschaft erwischt. Als Nachrücker in der 3. Kreisklasse gestartet, hoffte man zwar nicht abzusteigen, aber es reichte nur zum letzten Tabellenplatz. Ein knapper Sieg und ein Unentschieden gegen die Damenmannschaft aus Eschede war die einzige Ausbeute. Man muss attestieren: Die Anderen waren besser und diese Spielklasse dann doch eine zu hoch.
Vereinsmeisterschaft
Berichtet wurde bereits umfangreich über die Veranstaltung, die am 16.01.2016 stattfand. Da mit einem Vorgabesystem gespielt wurde, dass sich an den QTTR-Werten orientierte, blieben eine Reihe von Überraschungen nicht aus. Die Krone setzte sich zum 2. Mal in Folge Tobi Hippler auf, der im Endspiel Elias Thieliant bezwang. Den B-Pokal erarbeitete sich Herbert Gade vor Patrick Salomon. Jugend-Vereinsmeister wurde zum wiederholten Male Elias Thieliant.Hobbygruppe-2015


20 Jahre Hobbygruppe bei TuS Celle 92
Tischtennis als Ausgleich zum Alltagsstress außerhalb des Wettkampfgeschehens. Seit 1995  gibt es nun diese Gruppe, mit neuen Gesichtern aber dem gleichen Spaß wie früher. Heute ist die Freizeitgruppe mit ihren derzeit rd. 20 Mitgliedern ein fester Bestandteil im Vereinsgeschehen. Die überwiegend älteren Semester gehen gemeinsam mit viel Spaß und Engagement ihrem Hobby nach. Angeleitet wird die Gruppe immer noch von Eckhard Funke, unterstützt von Heide Richter. „Einfach kommen, schauen, mitmachen …“.
Wann?                                  Jeden Mittwoch von 19:30 – 21:45 Uhr
Noch Fragen?          Heide Richter, Tel.: 0 51 41 / 21 49 10 (ab 16 Uhr).

 

Unvergessen: Wilhelm „Willi“ Knoop und „Charly Rosengart sind verstorben
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RosengartErinnern wollen wir uns an dieser Stelle an zwei langjährige Mitglieder der Abteilung:
Wilhelm „Willi“ Knoop ist Ende des Jahres 2015, kurz vor seinem 82 Geburtstag, verstorben. Willi war ein Urgestein der Celler Tischtennis-Scene, er hat die Geschicke und die Entwicklung der Abteilung wesentlich mitbestimmt. Nicht nur fast 30 Jahre als Wilhelm Föges Vertreter und als Kassenwart, sondern auch sportlich mit dem Aufstieg mit der 1. Mannschaft in die damals zweithöchste deutsche Spielklasse, die Norddeutsche Oberliga. Erst im Jahre 2002, nach 40 Jahren bei uns, beendete Willi seine aktive Laufbahn.

Wolfgang „Charly“ Rosengart gehörte zu den Männern der ersten Stunden bei TuS Celle. Mitglied seit 1945 spielte er zunächst viele Jahre Fußball als Torwart der 1. Mannschaft. Zum Tischtennis kam er über die in den 80ern  gegründete Hobbygruppe und auf Kreisebene bestritt er erst in der Mannschaft von Kurt Schmidt und später bei Dieter Lorenz bis zur letzten Saison Punktspiele.
Wir werden „Willi“ und „Charly“ in unserer Erinnerung behalten!


Die
JugendJgd1-2015-1
Die 1. Jugendmannschaft spielte wie schon im Vorjahr in der Jugend-Bezirksklasse und endete genau ein der Mitte auf Rang fünf. Bester Punktesammler war die Nr. 1, Artur Reimchen, mit einer 29:11 Bilanz. Talentlos sind die fünf Jungen nicht, aber beim Ehrgeiz und Trainingseinsatz ist noch Luft nach oben.

Auch die 2. Jugendmannschaft belegte in der Kreisliga Jugend genau den Mittelplatz. Sie wird ihren Besten, Check-Hien Loi (17:11) nun an Westercelle verlieren. Die Zukunft der Mannschaft ist noch ungewiss.

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Bei den Schülern waren wir zu Saisonbeginn in Absprache mit dem Kreisjugendreferenten das Risiko eingegangen, 2 Mannschaften mit nur 7 Aktiven zu melden. Möglich ist das, weil nun im sog. Braunschweiger System auch mit 3er-Mannschaften gespielt werden kann. Leider mussten wir dann zur Rückrunde mit nur einer Schülermannschaft weitermachen. In der Kreisliga sprang der 5. Rang heraus, stärkster Spieler mit einer 10:4 Bilanz Lukas Ristau.

Eine Ausnahme in der Leistung ist wie in den letzten Jahren Elias Thieliant. Bei der bereits Anfang Mai für die Saison 2016/17 ausgespielten Kreisrangliste wurde er Sieger der Jugendklasse. Seinen Altersgenossen bei TuS ist er damit weit voraus.
Das große Problem unserer Jugendarbeit ist, dass zwar etwas über 20 Kinder und Jugendliche aktiv dabei sind, dass aber die Qualität fehlt. Eine durchgeführte Mini-Meisterschaft und eine Zusammenarbeit mit der Altstädter- und Katholischen Schule (Rundlauf-Team Cup) als Werbeaktionen waren nur mäßig erfolgreich.

Gebraucht und gesucht wird ein weiterer Erwachsener, der Spaß daran hat, mit Kindern zu arbeiten und als Jugendtrainer einzusteigen. Mit verstärkter Trainermannschaft könnte das Jugendtraining noch besser strukturiert und aufgebaut werden.                    Wer Interesse hat – einfach melden!

Waldner


Das Ende der Kunst – Jan-Ove Waldner hört auf!
Abschließend noch die Meldung, dass Tischtennis künftig wohl etwas ärmer sein wird: Der wohl beste Tischtennisspieler der bisherigen Geschichte, der „Mozart des TT-Sports“, der Mann, der die virtuosesten, überraschendsten und genialsten Bälle spielte, hat die Bühne verlassen (wer es nicht glaubt, schaut youtube, z. B. „The Power of Block“),

 

Alles in Allem liegt meiner Meinung nach eine durchwachsene Saison hinter uns. Seien wir gespannt auf die Nächste. Ich drücke die Daumen und wünsche allen, dass sich die Hoffnungen erfüllen!

Text: Herbert Gade – 07.05.2016