Einmal Gold und zwei Mal Bronze gewannen die sechs teilnehmenden Jungen Nationalspieler für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) bei den Polish Junior and Cadet Open, die am Sonntag in Wladyslawowo (Polen) zu Ende gingen. Nach Gold im Jungen-Doppel für das Duo Tobias Hippler/Nils Hohmeier (Celle) sowie Bronze im Jungen-Einzel für Jannik Xu (Bolzum) sicherte sich im zweiten Turnierabschnitt das B-Team der Jungen mit den beiden Celler Nationalspielern und Jonah Schlie (Lunestedt) auch den dritten Platz in der Jungen-Mannschaft. Japan erwies sich für das Trio Tobias Hippler, Nils Hohmeier und Jonah Schlie (Lunestedt) im Halbfinale als etwas zu stark.
Die Polish Open sind das letzte Turnier für die Jungen vor den Europameisterschaften, die vom 8. Juli 16 bis zum 17. Juli 16 in Zagreb (Kroatien) stattfinden. Sie sind daher auch ein wichtiges Argument für die endgültige Nominierung der Teilnehmer. Sieben Spieler sind in der engeren Wahl von denen nur fünf dabei sein dürfen. Zu den sieben Spielern gehören auch die beiden Celler Spitzenspieler der letzten Saison und der ab 1.7.16 für den TuS Celle startende Cedric Meissner. Cedric war in Polen nicht dabei und hat aber schon in Turnieren davor gezeigt, warum er für seine Weiterentwicklung unbedingt in der 3.Bundesliga spielen muss. In Niedersachsen geht dies auch in der nächsten Saison nur beim TuS Celle 92, da alle anderen Mannschaften tiefer spielen.
Im Einzel gewannen beide Celler Spieler ihre 4er Gruppe ungeschlagen, um dann in dem 128er Feld bis in die letzten 32 zu kommen. Dort war dann für beide Spieler die Endstation im Einzel. Während Nils Hohmeier gegen einen Japaner mit 2:4 denkbar knapp verlor, da er drei der verlorenen Sätze nur mit 2 Punkten Unterschied verlor, hatte Tobias Hippler noch nicht einmal die Chance auf einen Satzgewinn gegen den Tschechen Tomas POLANSKY. Dazu Hippler: Tomas ist schon lange europäische Spitze und gehört zu den drei besten Spielern der Jugend. Er schlägt auch viel härter als ich und macht weniger Fehler. Über meine Entwicklung in diesem Jahr freue ich mich sehr, und ich rechne damit, dass sie auch noch nicht abgeschlossen ist. Mit den Ergebnissen in den letzten Turnieren mache ich einen riesigen Sprung in der Weltrangliste U18.“
Den größten Erfolg aller deutschen Teilnehmer erzielte aber das Deutsche Meisterdoppel Hippler/Hohmeier. Nach drei klaren Siegen gegen Paarungen aus Ungarn, Schweden und Russland wurden sie im Viertelfinale erstmals von der italienischen Paarung Amato/Pinto gefordert, die sie nur mit dem Glück des Tüchtingen 3:2 besiegen konnten. Der letzte Satz wurde von der Celler Paarung nur mit 19:17 gewonnen, und eine Medaille war schon sicher. Der Sieg im Halbfinale war dann wieder deutlich, so dass es im Endspiel gegen das gut eingespielte polnische Doppel Golla/ Nalepa um die Goldmedaille ging. Nach dem Stande von 1:1 wurden die nächsten drei Sätze alle in der Verlängerung entschieden. Die einzige Goldmedaille für das deutsche Team war erreicht. Dazu Nils Hohmeier: „Dieser Turniersieg ist nach den zwei Deutschen Meisterschaften unser größter Erfolg. Wir harmonieren immer besser zusammen und gewinnen vor allem auch viele knappe Spiele.“
Zum Abschluss folgte dann der Teamwettbewerb in dem Deutschland mit zwei Mannschaften antrat. Die Mannschaft Deutschland B bestand aus drei niedersächsischen Spielern und wurde von Frank Schönemeier betreut, dem der Aufschwung in Celle zu verdanken ist. In der Gruppenphase gewannen die drei Niedersachsen sicher gegen Polen C, Weißrussland und Schweden. Im Viertelfinale waren sie auch von Litauen nicht zu stoppen und sicherten sich im Gegensatz zur anderen deutschen Mannschaft, die überraschend mit 1.3 gegen die Tschechen verlor, schon die Bronzemedaille.
Im Halbfinale waren die starken Japaner die Gegner. Die niedersächsische Mannschaft lies sich aber von den großen Namen der Asiaten nicht beeindrucken. Hippler und Schlie ihre Spiele gewannen ihre Spiele und nur Hohmeier unterlag 1:3 gegen Koyo Kamitsu. Gegen diesen Spieler musste dann Tobias Hippler beim Stande von 2:1 für Deutschland antreten. Die ersten beiden Sätze gewann er überlegen zu 1 und zu 3, so dass ein Sieg gegen Japan in greifbare Nähe rückte. Da der Japaner nichts mehr zu verlieren hatte, spielte er ab Satz drei nur noch auf Risiko und ihm gelang fast alles. Mit einem 12:10 im entscheidenden 5. Satz konnte Kamitsu für Japan ausgleichen. Die Enttäuschung war der deutschen Mannschaft deutlich anzusehen und so lief im letzten Spiel bei Nils Hohmeier nichts mehr zusammen und er verlor gegen Aoto Asazu deutlich mit 0:3. Dazu der Trainer Frank Schönemeier, der zusammen mit dem ehemaligen Nationalspieler und jetzigem Erstligaspieler Lars Hielscher die deutschen Jungen betreute: „Alle vier Niedersachsen haben in Polen hervorragend gespielt. Dies zeigt ja schon die Medaillen-Ausbeute bei den Jungen. Ich bin besonders begeistert über den dritten Platz von Jannik XU, der noch für Bolzum spielt und über einige Sätze von Tobi gegen die starken Japaner, die immer risikoreicher spielen mussten. Weit waren wir nicht von einem Einzug ins Endspiel entfernt. Aber auch Nils Hohmeier und Jonah Schlie aus Lunestedt haben ein gutes Turnier gespielt. Ich freue mich schon auf die nächste Saison beim TuS Celle 92 und die vielen großartigen Spiele, die ich von unserer Mannschaft erwarte. Für die Jugendnationalspieler ist aber die Europameisterschaft im Juli vorher noch ein entscheidendes Thema.“
Text: Dieter Lorenz
Foto: Frank Schönemeier