Nach der Pause war Hertha BSC Berlin zu stark für TuS Celle 92

Obwohl sich die Celler Mannschaft vor dem Spiel  gegen die Spitzen-mannschaft aus Berlin keine Chancen auf einen Punktgewinn ausgerechnet hatte, kamen  Hoffnungen auf ein Unentschieden nach dem besten Start der Saison unter den Spielern und Zuschauern in der Pause auf. Es wurde erregt diskutiert, ob die junge Celler Mannschaft nicht doch zu einer riesigen Überraschung fähig wäre. Mit einem 2:2 waren die Celler bisher noch nie in die Pause gegangen. Aber leider konnten die Celler im 2. Abschnitt dieses Niveau nicht halten und mussten den Berlinern den verdienten Sieg überlassen.

In den Doppeln können die Mannschaften die Reihenfolge der Aufstellung frei bestimmen, d.h. man kann das vermeintlich stärkere Doppel an Position 2 aufstellen, um möglichst nicht in den Rückstand zu geraten. In den bisherigen Spielen hatten die Berliner stets das Doppel Borchardt / Römhild an Position 1 aufgestellt. Die Celler stets das Deutsche Meisterdoppel der Jugend Hohmeier/Hippler. Der Trainer Frank Schönemeier versprach sich für das andere Doppel auf Celler Seite größere Siegeschancen und stellte erstmalig das beste Celler Doppel an Position 2 auf. Die Berliner dachten wohl ähnlich und daher kam es doch zu der Paarung, die die Celler verhindern wollten. Dazu der Trainer Frank Schönemeier: „Bei diesem Spielsystem ist es nur wichtig, dass ich mich für die richtigen Doppelkombinationen entscheide. Welches Doppel wir als Gegner haben, können wir nicht beeinflussen, da die gegnerische Mannschaft ja auch die Reihenfolge frei bestimmen kann. Heute waren die Doppelpaarungen anders als ich es mir erhofft hatte, aber wir schaffen es trotzdem die Doppel ausgeglichen zu gestalten.“

Der Trainier sollte recht behalten, dann in beiden Doppeln waren die Celler mit den starken Berliner Doppeln auf Augenhöhe. Beide führten 2:1 und mussten dann noch den Ausgleich hinnehmen Im 5. Satz gewann das Celler Jugenddoppel dann eindeutig zu vier und das Doppel Dohrmann/Mircea verlor zu sieben. Ein verheißungsvoller Auftakt. Im oberen Paarkreuz ging es dann erfolgreich für die Celler weiter. Hohmeier-2015-6Nils Hohmeier, den der Hallensprecher beim Einlaufen mit der Vorhersage begrüßt hatte: „ Nils wird heute sein erstes Spiel gewinnen“, erfüllte die optimistische .Prognose und lies dem Ex-Celler Arne Hölter nach umkämpften ersten Satz keine Siegeschance. Von den begeisterten Zuschauern angefeuert gewann er die Sätze 2 und 3 sehr sicher. Nils äußerte sich unmittelbar nach dem Spiel: „Das war sicher eines meiner besten Spiele für den TuS Celle 92. Ich passe mich immer mehr dem Niveau der 3. Bundesliga an und hoffe in der nächsten Woche auch international in Serbien zu überzeugen. Ich glaube, dass ich auf dem richtigen Weg bin und will darauf aufbauen.“

Tobias Hippler konnte am anderen Tische gegen Deniz Aydin nur bis zum 4:0 im 1. Satz mithalten. Danach punktete Deniz immer wieder mit seinen Aufschlägen und seiner Rückhand, so dass Tobias in der ersten Begegnung zwischen den beiden Spielern chancenlos war. Zum ersten Mal ging es ausgeglichen in die vorgeschriebene Pause und die Zuschauer sprühten vor Optimismus, dass wenigstens ein Unentschieden möglich wäre, hatte man sich doch von der Begegnung des bisher ungeschlagenen Yannick Dohrmann mit Dr. Andy Römhild einen Punkt versprochen. Aber in diesem Spiel fiel eine Vorentscheidung schon im 1. Satz, den Yannick Dohrmann nach zum Teil deutlichen Führungen in der Verlängerung abgab. So brachte Dr. Andy Römhild die Berliner erstmalig mit 3:2 in Führung. Da der mehrmalige Norddeutsche Meister Sebastian Borchardt mit die besten Aufschläge in der gesamten Liga hat und es sicher noch dauern wird bis der Celler Neuzugang Alexandru Mircea seine Schwäche im Rückschlag der Aufschläge überwunden hat, erhöhte Borchardt für Berlin auf 4:2.

Jetzt bestand nur noch die Chance auf einen Punktgewinn, falls beide Spiele für Celle im oberen Paarkreuz gewonnen würden. Beide Celler legten auch gleich hoch motiviert los und gewannen die ersten Sätze. Leider fehlte ihnen im nächsten Satz das notwendige Glück und beide verloren unglücklich in der Verlängerung. Besonders Nils konnte im Spitzenspiel gegen Deniz Aydin einige Satzbälle zum Gewinn des 2. Satzes nicht nutzen und verlor dann knapp 14:16. Danach dachte er zu lange an den Verlust dieses spielentscheidenden Satzes und an seiner Körpersprache war zu sehen, dass sein Widerstand gebrochen war. Dazu auch Nils Hohmeier: „Falls ich einen meiner Satzbälle im zweiten Satz verwandelt hätte, hätte ich wahrscheinlich das Spiel auch gewonnen. Leider hat mich der zweite Satz aus dem Konzept gebracht. Trotzdem bin ich mit meiner heutigen Leistung zufrieden.“

Am anderen Tisch kam es dann für Tobias Hippler zum ersehnten Duell mit Arne Hölter, der beim Training beim TTVN Niedersachsen schon immer sein Vorbild war. Es wurde das dritte 5-Satz-Spiel, das der Ex-Celler Hölter verdient gewann. Tobias Hippler: „Ich freue mich gegen Arne gespielt zu haben und bis zum 5. Satz durchaus gleichwertig gewesen zu sein. Obwohl Arne sicher besser als heute spielen kann, glaube ich doch, dass ich von seinem Leistungsvermögen nicht weit entfernt bin.“

Der Trainer Frank Schönemeier fasste zusammen: „Wir stehen jetzt trotz dreier verlorenen Spiele auf dem achten Tabellenplatz, der den Klassenerhalt bedeutet. Entscheidend werden für uns die nächsten beiden Spieltage gegen den TTC Seligenstadt und gegen den TTC Bergneustadt sein. Hier müssen wir punkten. Aber ich weiß wir sind auf dem richtigen Weg. Auf die bisherigen Leistungen lässt sich aufbauen.“

 

Text: Dieter Lorenz 05.10.15

Foto: Herbert Gade 04.10.15