Gold für den TTVN-Nachwuchs beim Deutschlandpokal der Jungen

Der Deutschlandpokal der Jugend und Schüler ist in jedem Jahr der wichtigste Vergleichskampf zwischen den Bundesländern. 17 Schüler-, 16 Schülerinnen-, 15 Jungen- und 14 Mädchenteams ermittelten an zwei Austragungsorten ihre Pokalsieger.

In diesem Jahr war für die Jungen und Mädchen Dissen bei Osnabrück der Austragungsort. Wie im Vorjahr durften die beiden Spitzenspieler des TuS Celle 92 Tobias Hippler und Nils Hohmeier für Niedersachsen bei den Jungen spielen. Obwohl in jedem Ländervergleichskampf immer nur drei Spieler im Einzel eingesetzt werden dürfen, wurden vom Niedersächsischen Tischtennisverband fünf Spieler nominiert. Zum TTVN-Jungenteam gehörten weiterhin Cedric Meissner (MTV Eintracht Bledeln), der in der nächsten Saison für den TuS Celle 92 spielen wird, Jonah Schlie (TSV Lunestedt) und Jannik Xu (SV Bolzum), der in der nächsten Saison für Hessen spielen wird. Da diese fünf Spieler bei der Top 12 Endrangliste der Jungen die Plätze 2 bis 6 belegten, trat Niedersachsen als hoher Favorit bei den Jungen an. Dieser Favoritenrolle wurden sie durch einen sicheren Sieg im Endspiel gegen die Mannschaft Baden-Württembergs mit 4:1 auch gerecht.

Die Niedersachsen mussten in der stärksten Gruppe u.a. gegen Bayern und den späteren Endspielgegner Baden-Württemberg antreten. Gegen Bayern setzte der Landesträiner Frank Schönemeier in den Einzeln neben den beiden Celler Spielern noch Jonah Schlie ein. Da die Bayern mit einer noch recht jungen Mannschaft antraten, konnte das Spiel mit 4:0 gewonnen werden. Im Spiel gegen Baden-Württemberg wurde anschließend der Gruppensieger bestimmt. Das Spiel wurde dann auch deutlich schwerer, denn der erfolgreichste Spieler dieses Vergleichskampfes kam nicht aus Niedersachsen, sondern es war der beste deutsche Schülerspieler bei der Europameisterschaft 2015 Tom Eise. Er besiegte sowohl den neuen Schülerweltmeister Jannik Xu aus Bolzum als auch den Celler Spitzenspieler Hippler deutlich in vier Sätzen. Dazu Tobias Hippler: „Ich habe Tom völlig falsch angespielt, so dass ich häufig nur seine Schmetterbälle aufsammeln konnte. Falls ich noch einmal gegen ihn spielen muss, werde ich das sicher geschickter machen.“

Hippler-Hohmeier-shakehandsZu den maximal 6 Einzeln wurde immer noch ein Doppel als 4. Spiel gespielt. Der Trainer wollte in der Doppelaufstellung kein Risiko eingehen und lies hier zum ersten Mal das Deutsche Meisterdoppel der Jungen Hippler/Hohmeier spielen. Es zeigte sich, wie richtig diese Entscheidung war, denn die beiden Celler konnten das Doppel erst im 5. Satz gewinnen. Den Siegespunkt zum 4:2 erzielte dann Nils Hohmeier, der beide Einzel gewann. Das Halbfinale war erreicht.

Im Halbfinale waren dann die Hessen der Gegner, die als Spitzenspieler Fan Bo Meng einsetzten, der in der Bundesligareserve von Fulda spielt und auch schon in der ersten Bundesliga eingesetzt wurde. Für die beiden Celler nahm Frank Schönemeier im Halbfinale Jonah Schlie und Cedric Meissner in die Mannschaft, da sich Fan Bo Meng schon häufig gegen Abwehr recht schwergetan hat. Die beiden Celler wurden nur im Doppel eingesetzt. Diese Aufstellung erwies sich als taktische Meisterleistung, da die Endspielteilnahme mit einem deutlichen 4:0 Erfolg gesichert wurde.

Baden-Württemberg hatte in dem anderen Halbfinale die Mannschaft Westdeutschlands mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse 4:3 besiegt so kam kam es im Endspiel wieder zu dem Duell Niedersachsen – Baden Württemberg.

Der Trainer nahm wieder beide Celler in die Mannschaft und stellte nur die Reihenfolge um, weil er wieder Hippler gegen Eise einsetzen wollte. Nach einer 2:0 Führung für Niedersachsen kam es auch zur erhofften Revanche. Hippler war hervorragend eingestellt und nicht wieder zu erkennen. Er gab nur einen Satz ab und gewann die anderen überaus deutlich. Beim Stande von 3:0 fand das Celler Spitzendoppel nicht zu seinem Spiel und verlor überraschend deutlich, so das Jannik Xu aus Bolzum der Siegespunkt vorbehalten war. Am anderen Tisch führte Tobias Hippler gegen seinen Kumpel und Schüler-Weltmeister Alexander Gerold allerdings auch schon 2:0 und 9:4, bevor das Spiel abgebrochen wurde.

Dieser ungefährdete Endspielsieg zeigte wie überlegen die niedersächsischen Jungen in diesem Jahr im Deutschlandpokal waren. Die Mädchen konnten leider nicht gleichziehen, da sie im Endspiel sehr knapp gegen Baden-Württemberg mit 3:4 unterlagen. Zum Deutschlandpokal gehören auch die Wettbewerbe der Schüler und Schülerinnen. In diesen Wettbewerben war Niedersachsen nicht so erfolgreich. Durch die überlegene Jungenmannschaft und den 2. Platz bei den Mädchen konnte aber der 3. Platz des Vorjahres in der Gesamtwertung aller vier Wettbewerbe hinter Baden-Württemberg und Bayern verteidigt werden.

Text: Dieter Lorenz   14.04.16
Foto: Philip Loeper