Am Samstag spielte die Celler Mannschaft der 3. Bundesliga bei Hertha BSC Berlin, gegen die man in Celle trotz der 2:6 Niederlage recht gut ausgesehen hatte. Dieses Ergebnis sollte unbedingt wiederholt werden, da die Mannschaftsführung der Celler eine Steigerung der jungen Mannschaft in der Rückrunde erwartet. Durch den Tausch von Sebastian Borchardt mit dem Ex-Celler Arne Hölter waren die Gäste allerdings noch stärker als in der Hinserie.
Die Celler Mannschaft lies sich von den erfahrenen Berlinern, die sich nur über ihre Bundesligamannschaft im Fußball finanzieren, nicht beeindrucken und legte in den Doppeln gut los und verpasste nur knapp eine 2:0 Führung aus den Doppeln. Dazu der neue Celler Spitzenspieler Tobias Hippler: „Schade, dass uns ein, zwei taktische Fehler um den Sieg gebracht haben. Dafür, dass Aydin und Römhild bisher acht von neun Doppeln gewonnen haben und an Position zwei der Doppelrangliste der 3. Bundesliga Nord stehen, haben wir uns sehr gut gewehrt. Den dritten Satz hätten wir nicht verlieren dürfen.“
In den Spitzeneinzeln konnten die beiden Celler Jugendnationalspieler ihren hohen Leistungsstand bestätigen. Besonders Nils Hohmeier lies sich von dem erfahrenen Berliner Spitzenspieler Aydin nicht beeindrucken und gewann drei von vier umkämpften Sätzen, die alle mit zwei Punkten Unterschied entschieden wurden.
Der beste Spieler des Tages war allerdings der Berliner Sebastian Borchardt, der sich freut wieder im oberen Paarkreuz zu spielen. Mit der Berliner Aufstellung der Hinrunde hätten die Celler sogar mit einer 3:1 Führung in die Pause gehen können.
Nach der Pause zeigte sich die Celler Schwäche im unteren Paarkreuz. Den Cellern Dohrmann und Mircea gelang es zwar über die Hälfte aller Sätze knapp zu gestalten, aber in der entscheidenden Phase konnten die Berliner Hölter und Römhild immer noch zulegen, so dass die Berliner mit 4:2 in Führung gingen. Aber die Celler gaben nicht auf und besonders Hippler zeigte, dass er kein Spiel und keinen Satz verloren gibt. Trotz eines 4:8 Rückstandes im Entscheidungssatz konnte er das Spiel noch drehen und den Berliner Spitzenspieler Aydin besiegen. Durch diesen Sieg wurde das dritte Spiel gegen die starken Berliner gewonnen und die Niederlage war deutlich knapper als erwartet. In den letzten beiden Einzeln waren sowohl Hohmeier gegen Borchardt als auch Dohrmann gegen Hölter ohne Siegeschance. Dazu der ehemalige Oberligaspieler und Vater von Nils Jürgen Hohmeier, der an diesem Tag einen Teil des Coaching übernahm: „Hätten die Berliner ihre Aufstellung der Hinrunde beibehalten, hätte es vielleicht unsere erste große Überraschung gegeben und wir wären mit einem wichtigen Punkt aus Berlin gekommen. Wir haben ja schon in Celle gezeigt, dass unseren Jugendnational-spielern die Spielweise von Arne Hölter liegt. Borchardt, der auch von seinen sehr guten Aufschlägen lebt, ist von uns deutlich schwerer zu besiegen.“
Trotz der erwarteten Niederlage war die Celler Mannschaft mit diesem Ergebnis zufrieden und man machte sich voller Hoffnung auf den Weg nach Celle, da man die andere Berliner Mannschaft durch den notwendigen Heimrechtstausch in Celle empfing. Auch am Sonntag bestätigte sich abermals, dass Berliner Teams nicht zu den Celler Lieblingsgegnern gehörten! Obgleich Hallensprecher Schipper bei der Begrüßung der Gäste das Ziel ausgab, heute sei für die Schönemeier-Bubis ein „Big Point drin“, kam es ganz anders. Fakt ist: Der sonntägliche Auftritt vor guter Kulisse von 80 Zuschauern gegen den TTC Düppel Berlin blieb als einer der schwächsten in dieser Saison in Erinnerung! Wo waren die Geschlossenheit und die Leidenschaft, die dieses junge Team auszeichnet, nur hin?
Nach den Doppeln hatte TuS noch Hoffnung, die insbesondere auch dadurch befeuert wurden, dass die Haupstädter ohne ihren Spitzenmann Markus Lietzau antraten. Hohmeier/Hippler spielten ordentlich und sorgten für die 1:0 Führung. Der Sieg gegen Zabski/Walaa war jedenfalls hoch verdient. Am Nebentisch war ebenfalls eine gute Chance auf einen weiteren Doppelerfolg zu erkennen. Doch früh war gleichzeitig festzustellen, dass Dohrmann noch gar nicht im Jahr 2016 angekommen ist. Bedingt durch zahlreiche, vermeintlich leichte Fehler, unterlagen er und Partner Mircea gegen Strahl und den Ex-´Herzogstädter Stürzebecher mit 1-3. Wer dann an die große Aufholjagd der Celler geglaubt hatte, wurde stark enttäuscht! Erst unterlag Hippler gegen den mit sehr gefährlichen Aufschlägen „bewaffneten“ Zabski mit 1-3 und fand schlicht keine Lösung, den Aufschlag adäquat zu lesen. Hohmeier verfiel in längst vergessen geglaubte Verhaltensmuster zurück und verlor gegen mit tollem Händchen ausgestatteten Stürzebecher mit 0-3. Dohrmann untermauerte seine Formkrise nach einem – das Kind muss leider beim Namen genannt werden – vollkommen indisponierten Auftritt gegen den Ägypter Al-Walaa mit 0-3. Etwas besser machte es Mircea, der gegen den solide agierenden Strahl gut mitspielte und recht knapp 1-3 verlor. Die Zuschauer rieben sich die Augen: 1-5, was war mit dem angekündigten Big Point? Um es kurz zu machen: Er sollte nicht kommen! Hippler ließ kurzfristig Hoffnung aufkommen und versöhnte die Zuschauer mit einem hochklassigen Spiel gegen Stürzebecher, das völlig verdient mit einem 3-1 Sieg für den Celler Youngster endete. Hohmeier konnte demgegenüber seine negative Grundstimmung nicht ablegen und unterlag abermals ohne Satzgewinn, diesmal gegen Zabski.
Betreuer Ungruhe: „Ein gebrachter Tag!“ Ins gleiche Horn blies „Berufsoptimist“ Lorenz, der den Auftritt gegen Düppel „als große Enttäuschung“ bewertete. „Wir müssen nun schnell die Kurve kriegen, zumal jetzt auch Bergneustadt gegen eine ersatzgeschwächte Mannschaft aus Seeligenstadt ihren ersten Punkt geholt hat. Trotzdem haben wir unser Ziel in beiden Spielen erreicht, da wir besser abgeschnitten haben als in der Hinrunde “, so Manager Lorenz abschließend.
Text: Hertha BSC: Lorenz 11.01.2016
Text: Düppel Ungruhe
Foto: Loeper