Die Tischtennismannschaft der 3. Bundesliga Nord des TuS Celle 92 verlegte das Heimspiel gegen den TTC Düppel aufgrund der WM Teilnahme von Tobias Hippler, um mit stärkster Mannschaft in Berlin anzutreten. Dafür nahm sie die gestiegenen Kosten (eine zusätzliche Fahrt nach Berlin und eine zusätzliche Übernachtung der gesamten Mannschaft) und die erhöhte Belastung durch zwei Koppelspieltage in Kauf. Leider blieb sie weit von dem erhofften Punktgewinn entfernt, da beide Spiele des Wochenendes mit 1:6 verloren wurden.
Auf die Frage, ob man sich diesen Aufwand nicht hätte sparen können, antwortete der Trainer Frank Schönemeier: „Ich hatte mir in Berlin schon einen Punktgewinn erhofft. Wie das Ergebnis zeigt, waren wir aber weit davon entfernt. Dennoch war es besonders für unsere beiden Jugendnationalspieler notwenig weitere Spielpraxis gegen diese hochrangigen Gegner zu erhalten. Gegen Spielertypen wie Dr. Lietzau und den Ex-Celler Stürzebecher haben sie im Jugendbereich noch nie gespielt.“
Beim TTC Düppel in Berlin Zehlendorf begannen die Doppel wie fast immer für die Celler Mannschaft sehr positiv. Sowohl Hohmeier/Hipler gegen das Berliner Spitzendoppel Dr. Lietzau/Stürzebecher als auch Dohrmann/Mircea gegen Zabski/Strahl gewannen den ersten Satz und die Celler Schlachtenbummler hofften auf ein 2:0 für die Celler nach den Doppeln. Das Celler Doppel zwei spielte wie entfesselt und ließ ihren gewiss nicht schlechten Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Sie besiegten ihren Gegner mit 3:0 und gaben in allen drei Sätzen zusammen nur 15 Bälle ab. Es war der deutlichste Sieg des Tages.
Zwischen den beiden Spitzendoppeln war es deutlich spannender. Beim Stand von 1 : 1 war der 3. Satz für den Spielverlauf entscheidend. Die Celler konnten viele Satzbälle nicht nutzen und verloren den dritten Satz zu 19. Aber statt den Satz schell abzuhaken und sich auf den nächsten Satz zu konzentrieren, trauerten sie diesem noch nach, und das war ihnen anzumerken. Dazu der Coach Björn Ungruhe: „Es war im vierten Satz deutlich zu sehen, dass die Gedanken noch beim Satz davor waren. Dies werden meine jungen Mannschaftskameraden sicher noch lernen. Falls es schon in der Rückrunde klappt, werden wir an unseren beiden eingespielten Doppeln noch viel Freude haben.“
Der Punkt aus dem Doppel zwei sollte dann auch der einzige Punkt bleiben, denn im oberen Paarkreuz konnte Tobias Hippler drei Sätze gut mithalten, verlor zwei davon mit nur zwei Punkten Unterschied, aber an seiner 1:3 Niederlage änderte das nichts. Nils Hohmeier kam besonders mit den einmaligen Rückhandbällen von Stürzebecher nicht zurecht und konnte die einzige Celler Dreisatzniederlage nicht verhindern.
Nach der Pause wollte das untere Paarkreuz mit Mircea und Dohrmann den Rückstand wieder aufholen. Aber davon waren sie weit entfernt. Patrick Strahl lies den erfolgreichsten Celler Spieler Yannick Dohrmann überhaupt nicht in sein Spiel kommen und besiegte ihn sicher mit 3:1. Alexandru Mircea machte zu viele Fehler beim Rückschlag der Aufschläge des Polen Radoslaw Zabski und die Celler lagen 1:5 zurück. Obwohl es nur noch um ein besseres Ergebnis ging, folgte das beste Spiel des Tages zwischen den beiden Spitzenspielern Dr. Lietzau und Hohmeier. Nils Hohmeier ließ Dr. Lietzau in den ersten beiden Sätzen nicht zur Entfaltung kommen und führte 2:0. Lietzau konnte den dritten Satz gewinnen und musste dann im entscheidenden vierten Satz seine gesamte Erfahrung einsetzen und konnte mehrere Spielbälle abwehren, um dann 13:11 zu gewinnen. Es ging aber nur um eine Verbesserung des Ergebnisses.
Kurz vor eins kam die Celler Mannschaft etwas enttäuscht, da sie von einem Punktgewinn weit entfernt war dann wieder im TRYP Hotel Celle an. Morgens um 10.00 Uhr musste sie dann zum letzten Spiel der Hinrunde gegen den Tabellenzweiten Siek wieder in der Altstädter Schule sein. Siek hat an den Positionen eins bis drei die besten Bilanzen aller Mannschaften und hat die Chance auf die Meisterschaft trotz eines drei Punkte Rückstandes auf den 1.FC Köln noch nicht abgeschrieben hat. Es gelang dem Trainer die Celler wieder auf diese Spitzenmannschaft einzustellen und wie in fast allen Spielen erweckten die Doppel wieder Hoffnungen. Besonders von Hohmeier/Hippler waren die Zuschauer begeistert, da es ihnen gelang eines der Spitzendoppel der Liga Wang/Trommer im entscheidenden 5. Satz mit 14:12 zu besiegen. Im zweiten Doppel brachen Dohrmann/Mircea nach zwei gewonnenen Sätzen stark ein und wurden von dem guten Doppel Cord/Khazaeli noch deutlich besiegt. Es wurde wieder nichts aus der Führung nach den Doppeln.
Im oberen Paarkreuz konnten die beiden Celler Hohmeier und Hippler zwar in den Sätzen gut mithalten und verloren sie knapp, was aber nichts an den 0:3 Niederlagen änderte. Nach der Pause folgte die positive Überraschung für die Celler Mannschaft. Während Yannick Dohrmann an dem gesamten Wochenende nicht zu seinem druckvollen Spiel fand und überraschend gegen Patrick Khazaeli verlor, machte Alexandru Mircea sein bisher bestes Spiel für die Celler Mannschaft gegen den Sieker Daniel Cords, der nur zwei Spiele in der Hinrunde verloren hat. Trotz eines 0:2 Rückstandes kämpfte sich Mircea, auch durch die guten Tipps seines Coaches Björn Ungruhe, wieder in das Spiel zurück und hatte im Entscheidungssatz mehrere Spielbälle, um dann doch denkbar knapp mit 14:16 zu verlieren.
Dazu Björn Ungruhe: „Es ist offensichtlich, dass Alexandru spielerisch gut mithalten kann, falls er nicht zu viele Fehler im Rückschlagbereich macht. Im Laufe des Spiels gelang es ihm immer besser die Aufschläge von Cords zu retournieren und daher sein eigenes schnelles Spiel durchzusetzen, das er bisher nur in den Doppeln gezeigt hat.“
Besonders in Berlin haben die Celler schon enttäuscht, aber doch gezeigt, dass sie nicht weit von zusätzlichen Punktgewinnen in der Rückrunde entfernt sind. In vielen Sätzen scheitert es nur an ein oder zwei Bällen. Aber die Zuschauer sowohl in Berlin als auch in Celle haben gesehen, dass die Zukunft für die Celler Mannschaft spricht und die Erfahrungen dieser ersten Saison in der 3. Bundesliga besonders für die beiden Jugendnationalspieler sehr wertvoll sind, damit sie sich auf die neue Qualität im Herrenbereich einstellen können.
Text: Dieter Lorenz 14.12.15
Foto: Philip Loeper