3. Bundesliga: Endlich der erste Punktgewinn für TuS!

Im vierten Spiel der noch jungen Saison der 3. Bundesliga-Nord der Herren war es soweit: Die 1. Herren-Mannschaft des TuS Celle hat auswärts beim TTC Seligenstadt den ersten Punktgewinn verzeichnen können. Cheftrainer Schönemeier, der eigens mit eigener Privat-Limousine anreiste, um den Spielern maximalen Komfort und damit die optimale Spiel-Vorbereitung zu ermöglichen, äußerte sich zu dem 5:5-Unentschieden auch entsprechend zufrieden: „Die Punkteteilung war für uns hochverdient, unsere jungen Spieler haben einmal mehr gezeigt, dass sie in der 3. Bundesliga gut mithalten können und werden mit dem Punkt endlich belohnt!“

Hohmeier-2015-7Herausheben musste man am gestrigen Sonntag vor guter Zuschauerkulisse von nahezu hundert Tischtennis-Fans in Seligenstadt, nahe Hanau gelegen, Nils Hohmeier. Mit zwei spektakulären Siegen gegen den langjährigen deutschen Nationalspieler Richard Prause, seines Zeichens frischgebackener Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes und insofern quasi „Chef“ von Nils, sowie gegen den bärenstarken Inder Shetty legte Hohmeier den Grundstein zum überfälligen Punktgewinn. „Auch ich habe Nils zum Teil für manchen Auftritt in der Vergangenheit kritisiert“, so Coach Ungruhe, „doch war ich immer davon überzeugt, dass Nils einfach Ruhe bewahren muss, sich nicht mit äußeren Umständen zu häufig beschäftigen soll und dann kann er sein unbestritten vorhandenes hohes Leistungsvermögen auch abrufen“, so der 39-jährige Betreuer der Herzogstädter. Was Nils aber gestern tatsächlich abrief, war selbst für Ungruhe nur schwer zu fassen. Hart und druckvoll agierend, den Fokus immer nur auf den nächsten Ballwechsel legend, spielte Nils teilweise wie von einem anderen Stern. Während er gegen den mittlerweile 47-jährigen Prause, trotz seines Alters immer noch mit flotten Beinen ausgestattet und nach wie vor gefürchtet für sein sehr variables und gefährliches Aufschlagspiel mit taktischen Änderungen vor dem Entscheidungssatz den Sieg erzwang, war er gegen den indischen Spitzenspieler spielerisch klar überlegen, dass es nicht einmal zu einem Satzgewinn für Shetty reichte! „Diese Lobeshymnen hat sich Nils genauso verdient, hieran sollte er in den nächsten Spielen anknüpfen – von Überforderung im oberen Paarkreuz kann jedenfalls keine Rede sein“ so Ungruhe.

Ebenfalls für einen überzeugenden Auftritt sorgte der andere Youngster im vorderen Paarkreuz der Schönemeier-Bubis, Tobi Hippler. Auch er rang den mehr als doppelt so alten (nur nach Jahren) Prause im Entscheidungssatz nieder – eine große Energieleistung. Und die beiden „Jungen“ im Team hatten sogar den Sieg für TuS auf dem Schläger: Gegen Shetty und Bomsdorf erspielten sich die aktuellen Deutschen Meister im Jugend-Doppel zwei Matchbälle, ließen sie jedoch ungenutzt.

So musste TuS mit der Punkteteilung vorlieb nehmen. Dohrmann, nicht in seiner allerbesten Form, trotzdem mit einem ganz wichtigen Sieg gegen Krenz und das Doppel Dohrmann/Miceau, die immer besser in Fahrt kommen und als Kombination inzwischen eine richtige „Waffe“ für die Herzogstädter sind, waren für den Punktgewinn verantwortlich. Leer ging lediglich Niklas Matthias aus, der als Alternative zu Miceau aufgeboten wurde, allerdings auch bedingt durch Klausurenstress keinen Einzelerfolg beitragen konnte.

Getrübt wurde der Punktgewinn dadurch, dass Schönemeiers oben erwähnte Limousine noch in Seligenstadt den „Geist“ aufgab und selbst der eilig herbeigerufene ADAC den Wagen nicht mehr flott machen konnte. Insofern erreichte ein Großteil des Trupps erst sehr spät das heimatliche Niedersachsen. Den Punkt, den konnte den Cellern aber – im Gegensatz zum Auto – keiner mehr nehmen.

Fazit: Mehr davon – TuS Celle kommt in der Liga langsam, aber sicher an!

 

Text:     Björn Ungruhe –              19.10.2015

Foto:     Herbert Gade